"Der Halterner Sport lebt!"
Stadtsportverband

Hans-Peter Klauke hat Heinrich Schriewer an der Spitze des Stadtsportverbands Haltern abgelöst. Foto: Horst Lehr

HALTERN. Hans-Peter Klauke ist seit April 2016 Vorsitzender des Stadtsportverbands Haltern. Im Interview mit Sportredakteur Jan Große-Geldermann zieht er ein Zwischenfazit und wirft einen Blick auf die Herausforderungen im Jahr 2017.

Hans-Peter Klauke, wenn Sie auf das Jahr 2016 zurückblicken: War es ein gutes Jahr für den Halterner Sport oder ein schlechtes?

Sportlich gesehen war es ein wirklich gutes Jahr für den Halterner Sport. Die Fußballvereine sorgten für Furore mit mehreren Aufstiegen. Aber auch die Handballer, Basketballer und Volleyballerinnen mischten vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres ihre Ligen auf. Wir haben einen Deutschen Meister im Cross-Country-Mountainbiking, einen NRW-Sportler des Jahres, die mit 1800 Startern größte Kindertriathlon-Veranstaltung in der Republik – und so könnte ich noch etliche weitere Erfolge in vielen Bereichen aufzählen. Der Halterner Sport lebt!

Sportpolitisch betrachten wir vom SSV die Entwicklung eher kritisch abwartend. Wir haben mit dem 1. Beigeordneten Hajo Böing einen wichtigen Fürsprecher und Unterstützer verloren. Nun muss man schauen, wie es sportpolitisch in der Stadt weitergeht. Aber Bürgermeister Bodo Klimpel hat mir bei meinem Antrittsbesuch versichert, dass die Interessen des Sports weiterhin Berücksichtigung finden und wir bei Entscheidungen frühzeitig eingebunden werden.

Sie haben Heinrich Schriewer im Frühjahr 2016 an der SSV-Spitze abgelöst. Wie fällt Ihr persönliches Fazit der ersten Monate aus?

Da ich schon lange Jahre im Vorstand des SSV tätig bin, war die Umgewöhnung nicht so schwer. Aber es ist schon etwas anderes, nun in erster Verantwortung an der Spitze zu stehen. Von der Öffentlichkeit wird man ganz anders wahrgenommen, was natürlich auch einige zusätzliche Verpflichtungen des öffentlichen Auftretens beinhaltet. Mein SSV-Team hat mir die Sache leicht gemacht. Auch seitens der Verwaltung und Politik bin ich freundlich aufgenommen worden.

Welche Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Zunächst einmal meine einstimmige Wahl zum SSV-Vorsitzenden Anfang April. Neben den Vorschusslorbeeren, die ich da bekomme habe, war es auch ein emotionaler Abschied von meinen langjährigen Kollegen Heinrich Schriewer und Ulla Bönig. Zudem denke ich an das großartige Altherren-Fußballturnier in Flaesheim zum Gedenken an unsere Absturzopfer mit der Traditionsmannschaft von Schalke und die super Stimmung bei den verschiedenen sportlichen Wettkämpfen im Rahmen des Seefestivals. Nicht zu vergessen das Highlight des Halterner Fußballs zum Jahresende: die Hallenstadtmeisterschaft, bei der ich erstmalig die Sieger beglückwünschen durfte.

Wie steht der Sport in Haltern im Vergleich zu anderen Städten da?

Wir stehen nach wie vor gut da, sowohl was unsere Ausstattung an modernen Sportstätten betrifft, als auch beim Zulauf zu den Vereinen. Sportpolitisch haben wir ein Wörtchen mitzureden, wenn es zum Beispiel um die Umsetzung der Stärkungspaktmaßnahmen geht. Der Sport will seinen Beitrag zu den Einsparungen leisten, aber viele Vereine sind bereits am Limit. Viel mehr geht nicht. Das geht dem Sport in den anderen Städten nicht anders. Aber auch hier wird von den Stadtsportverbänden gute Arbeit geleistet. So ist es in Erkenschwick gelungen, die Energiekostenumlage für die Sporthallen wieder abzuschaffen.

Kommen wir zu 2017: Vor welchen Herausforderungen steht der Stadtsportverband Haltern?

Wie schon angedeutet sind wir gespannt, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Sport und Verwaltung in Zukunft gestaltet. Die Umsetzung der Stärkungspaktmaßnahme Teil 2, das heißt die Pflege der Sportplätze, klappt noch nicht reibungslos. Da wird den Vereinen einfach noch zuviel abverlangt, in dem Sinne, dass zu viele ehrenamtliche Stunden notwendig sind. Da muss nachgesteuert werden. Aber wir sind da in guten Gesprächen mit der Verwaltung und den zuständigen Firmen.

Und dann steht in nicht allzu ferner Zukunft die Umsetzung der Stärkungspaktmaßnahme Teil 3 an, die Übertragung der Pflege und Instandhaltung der Vereinsgebäude und Liegenschaften auf die Vereine. Auch hier müssen Lösungen gefunden werden, die die Vereine auch tragen können. Eine weitere Herausforderung ist nach wie vor die Integration der Flüchtlinge und Asylbewerber. Hier kann der Sport eine wichtige Funktion übernehmen. Obwohl schon viele Sportangebote bestehen und zahlreiche Maßnahmen in den Vereinen laufen, ist das Angebot, insbesondere außerhalb des Fußballs, noch ausbaufähig. Wir werden einen Mitarbeiter mit dieser Angelegenheit speziell betreuen.

Auch die Sportparty im März kündigt sich schon an. Was erwartet die Besucher in diesem Jahr?

Nach der großen Umorganisation im vergangenen Jahr werden wir die Sportparty im Wesentlichen so gestalten wie 2016. Die Besucher dürfen sich wieder über eine Mischung aus attraktiven Showeinlagen aus dem Halterner Vereinssport und professionellen Künstlern freuen. Auch Rudi Esser hat als Co-Moderator wieder zugesagt.

Anschließend folgt die Jahreshauptversammlung. Wie gut ist der Stadtsportverband Haltern aufgestellt?

In diesem Jahr sind unsere Fachwarte und die Jugendvertretung neu zu wählen. Einige altgediente Vorstandsmitglieder werden nicht mehr kandidieren. Junge Kräfte aus dem Jugendbereich werden nachziehen, sodass wir den Jugendvorstand fast komplett neu besetzen müssen. Da befinden wir uns in Gesprächen, sodass damit zu rechnen ist, dass wir das eine oder andere neue Gesicht im Stadtsportverband sehen werden.

Artikel: Jan Große-Geldermann, RN-Foto: Horst Lehr

11. Januar 2017 | Halterner Zeitung