04.04.2005 / LOKALAUSGABE WAZ HALTERN


SSV wehrt sich gegen Verschlechterungen

Von Dietmar Mauer

Haltern. Der Stadtsportverband Haltern arbeitet mit der gleichen Mannschaft weiter. Das beschlossen gestern Abend die Delegierten der Vereine auf der Jahreshauptversammlung.

Dieter Hachtkemper, Heinz Korte, Anni Frentrop und Gerd Püffken wurden in ihren Ämtern bestätigt. Das gleiche gilt für die acht Fachwarte (siehe unten).

Heinrich Schriewer, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, fehlte erstmals seit Jahren auf einer Jahreshauptversammlung. Er befindet sich auf zu einer ärztlichen Behandlung in Bayern, die kurzfristig möglich wurde. Schriewers Jahresbericht und sein Referat wurden den 48 Delegierten aus 17 Vereinen von Dieter Hachtkemper und Gerd Püffken vorgetragen.

Viel Positives gab es zu berichten: die Eröffnung der SSV-Räume in der Erich-Kästner-Schule, die 28 ausgerichteten Stadtmeisterschaften in den verschiedenen Sportarten, die Halterner Seetage, der Kreislauf, die Neugestaltung des Eingangsbereiches der Dreifachhalle oder die Sport Party 2005. Besonders wurde hervorgehoben, dass der SSV nun mit beratender Stimme im Schul- und Sportausschuss der Stadt Haltern am See vertreten sei. "Jetzt sitzen wir an vorderster Stelle im Boot und können den Sport auch direkt im politischen Geschäft mit unserem Gewicht vertreten", zitierte SSV-Vize Dieter Hachtkemper wörtlich aus Schriewers Bericht, der wie folgt endet: "Lassen wir uns nicht von den unqualifizierten Wünschen zur Kostenbeteiligung durch eine sehr kleine politische Gruppe nervös machen und uns von unserer qualitativ, quantitativ und jugendpolitisch hochwertigen Arbeit in und am Gemeinwesen unserer Stadt abhalten."

Dieser Gedanke spielte auf im Referat, das von Pressewart Gerd Püffken vorgetragen wurde, eine große Rolle. Die Halterner Rahmendaten: 14 847 Mitglieder in 43 Sportvereinen (Organisationsgrad rund 42 Prozent), davon etwa 5 000 Jugendliche. Die Vereine würden immer mehr Aufgaben übernehmen, die eigentlich der Kommune obliegen. Es gebe in Haltern keine gesellschaftliche Säule, die soviel auf ihre ehrenamtlichen Schultern packe, wie der Sport. Etwa 650 Übungsleiter würden - setze man 44 Wochen an - 214 500 Stunden im Jahr die jugendlichen Sportler betreuen. Lege man nur einen Stundensatz von sieben Euro zugrunde, wären das jährlich 1,5 Millionen Euro. Die Ehrenamtlichen seien der "Kitt in den Fenstern des Sozialgefüges".

Hinzu kämen die vielen Erneuerungen, Verbesserungen, Umbauten, Neubauten, Renovierungen usw., die fast alle ausschließlich durch und mit den Vereinen getätigt wurden. Natürlich sei immer die Unterstützung der Stadt dabei gewesen, aber jeder für sich wisse in welcher Form. Mit ihrer Tatkräftigkeit hätten die Sportler das Vermögen der Stadt vermehrt. In den vergangenen vier Jahren seien es allein fast 700 000 Euro gewesen.

Der Sport in Haltern sei zufrieden mit den gegebenen Rahmenbedingungen. Die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung habe gut geklappt. Der Sport sei auch nicht vermessen. Es gehe einzig und allein darum, den status quo zu erhalten. Dann sei man bereit, weiter diesen Weg mit so viel Aufwand zu gehen.

Alle denen, die mit zusätzlichen Forderungen nach Gebühren für die Vereine und Sportler ankämen, zeige der Stadtsportverband die Gelbe Karte. Und eine zweite Gelbe Karte hieße Platzverweis. "Wir möchten keinem einen Platzverweis erteilen, weil er den Sport in eine Ecke drängt, in die er nicht gehört", wurde Schriewer zitiert. Der SSV setze weiterhin auf ein Zusammenspiel von Sport, Politik und Verwaltung.

Zum Wohle des Sports, zur Freude der Sportler und zum Erfolg der Gemeinde.