Es war ein weiter Weg nach Haltern


"Die Norm haben wir erfüllt, aber es hätten gerne mehr Teilnehmer sein dürfen", erklärte Wilhelm Rennemeier, Leichtathletik-Fachwart des Stadtsportverbandes und federführend beim Halterner Teil des diesjährigen Kreislaufes.

Die Norm, besser das Ziel, lautete vor drei Jahren, als der Kreislauf ins Leben gerufen wurde: Ein Teilnehmer pro 1000 Einwohner. Gestern waren es etwa 40 Männer, Frauen und Kinder, die sich von Haltern per Bus aus in Richtung Datteln zum Startort begaben. In den Jahren zuvor waren es 70 bzw. 75. "Dass wir die längste Teil-Strecke hatten, war wohl ein Nachteil", vermutete Wilhelm Rennemeier, der zuvor auch in den Vereinen kräftig die Werbetrommel gerührt hatte. Viele habe wohl die Zahl 18 abgeschreckt. Dabei - so Rennemeier - hätte doch niemand die gesamten 18 km laufen müssen. Außer die beiden Begleit-Läufer Dieter Schmitz und Siegfried Thran. "Bei einigen geht es aber wohl gegen die Ehre", vermutete Rennemeier, dass die Einstellung "ganz oder gar nicht" auch einige Teilnehmer kostete.

Mögen für einige die 18 km abgeschreckt haben, mögen ambitionierte Läufer die angepeilten 6:30 Minuten pro Kilometer vom Mitmachen abgehalten haben. "Die fühlen sich dann wieder unterfordert", beschreibt Rennemeier den Zwiespalt.

Ob 40 oder (die erhofften) 80 Teilnehmer, die Vorbereitung blieb für die gelb-gekleideten Helfer des Stadtsportverbandes die gleiche. Vor dem Alten Rathaus waren Tische und Bänke aufgestellt. SSV-Jugendwart Heinz Klüsener stand am Grill. Unter anderen verkauften Ulla Bönig und Dieter Hachtkemper, stellvertretende Vorsitzende, Kaffee und Kuchen. SSV-Chef Heinrich Schriewer moderierte. Die Dorstener Dixieland Band um Peter Dvorak sorgte mit Banjo, Trompete, Klarinette und Sousaphon für einen gelungenen musikalischen Rahmen, auch wenn sie Punkt 16 Uhr vergeblich gegen das Glockenspiel des Alten Rathauses anspielte. Eigentlich hatte Memphis PC, die Band, die bereits vor zwei Jahren dabei war, aufspielen sollen. Sie wäre auch gekommen, doch der Termin überschnitt sich mit einem Auftritt in Berlin - beim Bundespräsidenten.

Das Empfangs-Komitee vor dem Alten Rathaus konnte sich trotzdem sehen lassen. Die Eisdielen waren ausgebucht, der Marktplatz gut gefüllt. Daran hatten auch die Läuferinnen und Läufer aus Oer-Erkenschwick großen Anteil. 139 Teilnehmer waren bei ihnen vorangemeldet. Eine Zahl, auf die die Halterner nur neidvoll blicken konnten.

Zur Übergabe des Staffelstabes waren auch Landrat Hans-Jürgen Schnipper ("Haltern hatte die längste Strecke. Ich danke allen, die mitgemacht haben") und Halterns Erster Beigeordneter Hans-Josef Böing gekommen. Letzterer erhielt zur Erinnerung einen der Staffel-Stäbe aus Plexiglas, eine Kreation des Grubenwehrmannes Bernd Gämlich von Auguste Victoria/Blumenthal.

"It´s a long way to Tipperary" (Es ist ein weiter Weg nach Tipperary) spielte die Dixieland Band einen Klassiker, als die Halterner Gruppe mit etwas Verspätung durch das Spalier der Lavesumer Cheerleader auf dem Marktplatz einlief.

Gestern war es offenbar auch ein weiter Weg nach Haltern, obwohl man ja auch nur ein Teilstück hätte laufen können. dima

29.06.2003 Kreislauf in Haltern